Dienstag, 5. März 2013

Lissabon - zweiter Tag

Ihr Lieben,

Ich hoffe, ihr habt Lust auf den zweiten Teil meines Lissabon-Reports! Auch wenn das Wetter in Deutschland mittlerweile ganz schön geworden ist, finde ich es herrlich in den Erinnerungen an unseren wunderschönen Urlaub zu schwelgen. Zumal ich heute meinen ersten Arbeitstag nach dem Urlaub hatte. Ach je, ist das wieder ein Haufen Arbeit... 

...aber zurück zum Urlaub!
Der zweite Tag in Lissabon stand ganz im Zeichen der Electrico 28. Den ganzen Tag sind wir mit der historischen Straßenbahn quer durch Lissabon gefahren. Nicht nur die Fahrt selber mit der urigen kleinen Bahn durch enge Gässchen, bergauf und bergab lohnt. Gleichzeitig führt die Route durch die verschiedensten Viertel und so sieht man viel ohne all zu viel laufen zu müssen. Wobei, wir sind sehr oft ausgestiegen und sind in der näheren Umgebung herumgelaufen. Am Ende sind wir sicherlich genauso viel gelaufen wie am Tag zuvor. 
Außerdem habe ich ja sowieso ein Faible für alte Straßenbahnen - ich hatte ja schon mal von der Linie 5 bei mir zuhause in Karlsruhe erzählt. Die sehen einfach so schnuckelig aus und es knarzt und rumpelt so schön.





Los gings an der ersten Station - oder Endstation, wie man's nimmt - Martim Moniz. Der Platz in der Innenstadt und die dort gelegenen Straßencafés waren an diesem Tag orientalisch dekoriert, mit Zeltbuden und bunten Wimpeln. In Kombination mit blauem Himmel und der Sonne Urlaubsfeeling pur! 


Unser erster Ausstieg war am Largo Portas Sol. Denn dies ist die Station, die am nächsten zum Castelo de Sao Jorge ist. Aber der Platz selbst lohnt auch schon. Hier ist man am Rande der Alfama und hat einen herrlichen Blick auf die Stadt und den Tejo.



Uns sind in Lissabon einige Altglascontainer aufgefallen, die liebevoll gestaltet waren. Dieser hier war besonders kurios: Man wird aufgefordert, einen Liebesbrief in einer Flasche einzuwerfen. Und auf dem Container haben sich viele Paare verewigt - wir dann natürlich auch. <3



Zu Fuß ging es weiter noch ein Stück den Hügel hinauf zum Castelo. Zuvor hatten wir noch einen kleinen Stop beim Miradouro de Santa Luzia eingelegt. Auch hier gab es eine herrliche Aussicht - ich erspare euch ein Bild, es sind ja eh schon so viele ;). Entlang des Weges gab es natürlich wieder viele tolle Häuser mit Azulejos-Fassaden, wunderschönen bunten Türen und anderen Hinguckern zu bewundern. 




Und dann das Castelo! Hinterm Tor erwartet einen gleich ein wunderschöner Orangenbaum. Diese Farben!  Man merkt sofort, dass hier ursprünglich mal die Mauren gewesen sind. 
Um in den inneren Bereich der Burg zu kommen, muss man 5 € Eintritt bezahlen. Wir haben das aber nicht bereut. 




Der Ausblick vom Castelo auf die Stadt ist einfach unschlagbar! Es liegt auf einem der höchsten Punkte der Stadt. Wenn es im Sommer richtig heiß wird, ist es dort oben unter den vielen Schatten spendenden Bäumen sicher herrlich.



Der Praca do Commercio von oben. Hier hatten wir den ersten Tag ausklingen lassen.


Man kann Stunden damit verbringen in den Türmen der Burg rumzukraxeln. Es hat uns sehr gut gefallen und wir mussten uns fast losreißen. Aber wir hatten ja noch so viel mehr an dem Tag vor! 



Zum Castelo gehört auch noch ein archäologisches Museum - das im Eintritt inbegriffen. Auch ein Restaurant und ein Café fürs leibliche Wohl sind vorhanden. Haben wir aber alles leider nicht geschafft. Dafür haben wir die freilaufenden Pfauen bestaunt. Die waren total zahm. Ich bin für's Foto ganz nah ran (kein Zoom), der Pfau hat sich keinen Milimeter wegbewegt! Wunderschöne Tiere. 


Dann ging's weiter mit der Electrico. Den nächste Halt  haben wir beim Jardim de Estrela eingelegt. Der sah beim Vorbeifahren so nett aus, dass wir spontan an der Haltestelle direkt vorm Park ausgestiegen sind. Der Jardim de Estrela ist nicht sehr groß, in ca zehn Minuten hat man ihn einmal durchquert, aber sehr hübsch. Es gibt kleine Seen mit Enten, Statuen, Unmengen von einladenden Bänken und in der Mitte sogar eine Art Bücherei in einem Kiosk. Wäre ich Lissabonner, wäre ich bestimmt sehr oft hier, zum Schlendern und in der Sonne lesen. Tatsächlich waren auch noch viele andere Leute hier unterwegs.




Das einzig Blöde war nur, dass wir es durch unsere Spontanaktion mit dem Park nicht mehr in den Cemeterio do Prazeres geschafft haben. Dieser Friedhof liegt an der Endstation der Linie 28 und soll wunderschöne Grabmale in einer schönen Parkumgebung haben. Ich weiß ja nicht, wie es euch geht, aber ich finde Friedhöfe richtig toll. Ein ganz klein bisschen gruselig aber irgendwie auch total, mir fällt grad kein passendes Wort ein, erhaben. 

Im Reiseführer stand leider nicht, dass der Friedhof um 17 Uhr schließt und man nur bis eine halbe Stunde vorher rein darf. Und wann waren wir dort? Zwei Minuten nach halb Fünf. Die Friedhofswächterin hatten uns also wieder rausgeworfen. Wie gemein! :(

Wir sind dann in die nächste Bahn gestiegen und wieder zurück Richtung Innenstadt gefahren. Unser nächstes Ziel war der Miradouro de Santa Catarina - einer der vielen Aussichtspunkte der Stadt. Hier war leider gerade eine riesen Baustelle und keine Aussicht - der nächste Reinfall. 

Mit dem Elevador de Bica sind wir nicht gefahren, nur dran vorbeigelaufen. Er liegt in der Nähe des Miradouro de Santa Catarina. 



Bei Sonnenuntergang erreichten wir schließlich die Catedral Sè Patriarcal. Es ist die älteste Kirche Lissabons. Wie man sieht führen die Schienen der Linie 28 und die Straße direkt an ihr vorbei. Trotzdem hat der Platz vor der Kirche eine ganz tolle Atmosphäre. Das Licht bei Sonnenuntergang war einfach sagenhaft.


Ich kann es nur immer wieder sagen. Das Licht in Lissabon ist ein ganz besonderes. Auch der Himmel ist so viel blauer gewesen, als er das heute hier war. Woran das wohl liegt? 

Ich wünsche euch noch einen schönen Abend!
Jule

2 Kommentare:

  1. Du hast das besondere Licht super schön eingefangen! Lissabon ist sooo schön, ich will auhc unbedingt wieder hin, mein Freund war noch gar nicht dort. Aber diesmal würde ich gerne für eine Woche, daher wirds dieses Jahr wohl nix. Und der Friedhof ist tatsächlich toll, das stimmt, aber du warst ja bestimmt nicht zum letzten Mal dort. Und eine halbe Stunde wäre sowieso zu knapp gewesen. Dafür seid Ihr ja schön im Garten herumgeschlendert. :)
    Achjee, jetzt hab ich Fernweh...
    LG /inka

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  2. Vielen Dank für das Lob von der Kennerin und Könnerin!

    Du bist neidisch - und ich bin traurig, dass es schon wieder vorbei ist. Warum kann man schöne Momente nicht festhalten?! *schluchz*

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