Dienstag, 29. März 2011

Still






Wieviele Jahre ist es jetzt schon her? Und doch, gibt es immer wieder diese Nächte,
in denen ich Träume träume, in denen du ganz klar und selbstverständlich
vorkommst. In denen alles so wie früher ist. 
Die Morgen danach beherbergen stets ein schales Gefühl. Der Schmerz kommt
immer wieder zurück, ganz frisch. Und dann denk ich immer, hätte ich es doch
anders getan. Wäre es doch nicht so verlaufen. Aber nichts, es wird sich nicht
ändern. Ich bleibe sprach- und hilflos.

Deine Freundschaft bleibt immer ein Teil von mir.
Dein Verlust auch - ein schmerzhafter...



Jupiter Jones - Still 

Donnerstag, 10. März 2011

Das ganze Leben ist ein Netzwerk

Ich bekomme gerade tierischen Brechreiz. Eine Kommilitonin meldet sich über Skype bei mir. Sie legt gleich los:

"Hallo, wie geht's, was machst du? Wo finde ich den das Formular für XY und wie lange habe ich Zeit um dieses und jenes anzumelden und abzugeben?"

Ohne Luft zu holen, quasi in einem Satz. Ich habe von ihr seit einigen Monaten nichts gehört, da man sich aufgrund der Abschlussarbeit (oder in ihrem Fall Auslandsaufenthalten und anderen Vergnügungen) in der Weltgeschichte verteilt hat.

Da kommt einem doch die Galle hoch. Wenn Menschen sich nur melden, wenn sie etwas brauchen. Kurz vortäuschen, man sei wirklich an dem Menschen interessiert und dann gleich sein Anliegen nachschieben. Mann, war ich angesäuert und hab ihr das auch gleich demonstriert ("Ich bin nicht die Auskunft") weil das nun wirklich nicht das erste Vorkommnis dieser Art war. Aber das hat sie nicht mal kapiert! 

Ich glaube wirklich langsam, einige Menschen denken, das Leben sei ein Selbstbedienungsladen. Die rennen durchs Leben und sind zu jedem freundlich - der ihnen irgendwie nützlich sein könnte. Derjenige, der Empfänger dieser Freundlichkeit wird, na der fühlt sich dann erstmal geehrt und lässt sich auch anfangs darauf ein, der betreffenden Person zu helfen.

Oh, na klar darfst du meine Aufschriebe kopieren. 
Ja, ich erklär dir dieses Thema für die Klausur noch mal. 
Dieses Formular musst du so und so ausfüllen. 
Klar kann ich dir den Kontakt zu dem Typen aus der Firma herstellen, weil du mal wieder so spät dran bist mit der Bewerbung für die Praxissemesterstelle. 
Du kommst gerade aus Timbuktu wieder, hast hier dein WG-Zimmer gekündigt und weißt nicht wohin? Kein Problem, penn erstmal bei mir. 

Wahrscheinlich wird es dem dummen Schaf irgendwann mal auffallen, dass es sich hier gar nicht um eine Freundschaft handelt, sondern dass das Gegenüber einfach nur wahnsinnig gut im Netzwerken ist. Die Masche Beziehungen zu knüpfen ist demjenigen quasi ins Blut übergegangen und es gibt so gut wie kein Problem, für das er nicht jemanden kennt. Ein bisschen ist das dann sogar wie eine Freundschaft. Freunde helfen sich ja auch.
Der Unterschied ist bloß: Derjenige ist nicht loyal. Hat er ein Problem, bei dem du ihm nicht weiterhelfen kannst, wird schamlos jemand anderes angewanzt (Wobei, ist ja auch mal ganz schön, wenn der Kelch an einem vorüber geht).
Auch mit der Gegenhilfe ist es nicht besonders weit her. Oh neee, der andere ist wahnsinnig beschäftigt. Außerdem hat er ja selber von nix 'nen Plan. Da muss man wohl jemanden anderen fragen. Sorry, aber ein anderes mal gerne! Ja klar!
Der allergrößte Unterschied zu einem Freund wird jedoch offenbar, wenn man sich (durch Arbeit, Verein oder Studium) nicht mehr täglich sieht. Dann ist der Netzwerker nämlich wie vom Erdboden verschluckt. Man sieht und hört nichts von ihm außer dem Statusmeldungen auf Facebook. Es ist, als ob man sich nie gekannt hätte. Bis der Netzwerker mal wieder ein Problem oder eine Frage hat, mit dem er einen behelligen kann.

Das Schlimmste an Netzwerkern ist, dass sie so viele Ansprechpartner haben, dass es gar nicht schlimm ist, wenn sie mal durchschaut werden. So flitzen sie freundlich, interessant, vielbeschäftigt, unverbindlich - und vor allem immer irgendwie ahnungslos durchs Leben - und kommen trotzdem immer irgendwie durch.

Verdammt, ich glaube, ich mach was falsch!

Mittwoch, 9. März 2011

Zeit

Eigentlich habe ich gerade ziemlich viel Zeit. Meine Abschlussarbeit ist abgeben. Ich habe also momentan viel Raum, all die Dinge zu tun, die ich immer schon mal machen wollte - Eigentlich!

Zeit ist so ein verdammt dehnbarer Begriff. Außerdem ist Zeit eine kleine Schlampe. Irgendwie hat man nie genug davon. Und wenn, dann kommt irgendwas dazwischen. Das Auto ist kaputt. Das Wetter ist doof. Oder man ist viel zu erschöpft vom Pläne schmieden und nichts tun, als dass man wirklich zu irgendetwas käme.
So wächst die Liste mit den Dingen, die ich tun will immer stärker an, wohingegen ich die Dinge, die ich wirklich abhaken kann an einer Hand abzählen kann.



Die Liste: 
  • Alle Krankenkassen vergleichen, die beste heraussuchen und sich dort anmelden (Ich weiß nicht, ob ich die Beste gefunden habe, aber die Anmeldung ist abgeschickt. All dieser Leistungs- und Beitragskram hat mein Gehirn geröstet, so dass ich irgendwann zu kaum einer Entscheidung mehr fähig war
  • Zu einer Bank ohne Kontoführungsgebühren wechsen (musste ich leider bis zu meinem Umzug verschieben - Gott sei Dank
  • Endlich mal alle MP3s auf dem Computer sortieren und gescheit benennen 
  • Sport treiben (Ich habe einen Swingstick und eine Gymnastikmatte gekauft - wir nähern uns dem Ziel
  • Das Auto putzen 
  • Die Fenster putzen 
  • Einen Städtekurztrip machen (Hätte ich allein tun müssen und zu teuer ist es auch :(
  • Einfach mal öfters raus in die Natur (Das Wetter?! %-/
  • All den ganzen Quatsch bei Ebay verkaufen, den man nicht mehr braucht 
  • Die CDs alphabetisch sortieren
  • Den Roman fertig schreiben, den man vor Jahren angefangen hat und der nun rumliegt, weil man keine Zeit dazu hat 
  • Oma anrufen 
  • Den Schal vom letzten Herbst endlich zu Ende stricken 
  • Einfach mal auf dem Sofa liegen und in aller Ruhe ein gutes Buch lesen 
  • Die Steuererklärung machen 
  • Sich die Parteiprogramme aller Parteien zur kommenden Landtagswahl eingehend zu Gemüte führen 
Ich hätte soviele tolle und wichtige Dinge zu tun. Stattdessen sitze ich hier auf dem Sofa und starre ständig auf diesen Laptopbildschirm. It's a shame.

Peter Lustig würde jetzt sagen: Abschalten! 

Na gut :)

Cogito ergo sum

Nachdem ich den ersten Schritt auf dem Weg zu einem gefeierten Blogger erfolgreich hinter mich gebracht habe - ich habe mich bei einem Blogdienst angemeldet, ein lustiges Layout ausgesucht und den ersten Eintrag gepostet - kommt nun etwas viel schwierigeres auf mich zu (okay, es wird auch schwierig, mir die Zugangsdaten zu diesem x-ten Was-auch-immer-Anmelde-Ding-im-Internet zu merken):

Ich brauche einen Daseinsgrund für dieses Blog.
Ein Thema, einen roten Faden, eine Rubrik in die man mich stecken kann.

Gar nicht so einfach, oder? Es sollte etwas einzigartiges sein, etwas, das hervorsticht. Aber gibt es nicht im Internet zu jedem verfluchten Thema einen speziellen Blog?! Die Herangehensweise fällt also schonmal weg.

Ergo sollte es etwas sein, was irgendwie ein Hobby von mir ist. Dann könnte ich ja auch viel darüber schreiben und es gäbe immer etwas Neues zu berichten. Aber was das angeht, bin ich echt eine Null. Immer wenn es daran geht, in irgendeinem Fragebogen, Lebenslauf, whatever die Rubrik Hobby auszufüllen, sitze ich da und kanbbere an meinem Stift. Irgendwie tue ich nichts, was man irgendwie als ein Hobby titulieren könnte. Ich bin verdammt unsportlich. Ich bin unmusikalisch. Vereine sind mir ein Gräuel. Ich sammle auch nichts.
Alles andere was ich so tue, ist entweder zu normal  und alltäglich, als das es ein Hobby sein könnte (Hey, ich atme - Tolles Hobby!) oder ich tue es nicht regelmäßig und exzessiv oder exzellent, so dass es auch nicht wirklich Hobby ist.
Und am Ende all dieser Überlegungen komme ich immer wieder auf einen Gedanken zurück: Du bist langweilig, du bist eine Couch-Potatoe und du ziehst nie Sachen wirklich bis zum Schluss durch (Was bringt es, sich von den Eltern ein Keyboard schenken zu lassen, wenn es dann unterm Bett verstaubt?!)!

Wenn ich so darüber nachdenke, dann hab ich ja doch ein Hobby: Gedankenschleifen. 
Ich denke den ganzen Tag. Ich kann gar nicht aufhören zu denken.Vorzugsweise denk ich darüber nach, was alles so schlecht ist, an mir. Und was man noch alles machen müsste. Und was man mal tun sollte.
Manchmal denke ich so viel, dass ich abends nicht einschlafen kann. Wenn man so ein zeitraubendes Hobby besitzt wie ich, dann ist es schon verwunderlich, dass man nebenher noch ein Studium erfolgreich abschließen und den Haushalt erledigen kann.

Danke für ihre Aufmerksamkeit. Ich hoffe, es hat Ihnen Gefallen, an meinen Gedanken teilzuhaben.

Montag, 7. März 2011

A Star is born?

Ich lese gerne Blogs. Es ist unterhaltsam, informativ, regt zum Nachdenken an - und die Zeit geht damit rum. Und wie bei allem, was ich gut finde, will ich es irgendwann auch mal selbst versuchen. Ich bin ein Macher. Und ich denke, ich hab mir das jetzt lange genug angeschaut, um es selbst einmal zu versuchen.

Das ist also der erste Eintrag meines hoffentlich langlebigen, viel gelesenen und stark kommentierten Blogs. ^^

Packen wir's an!