Freitag, 10. April 2020

Random und leicht

Karfreitag 2020. Corona. Zu Hause seit ... 5 Wochen?! Aber im Home-Office. Gott sei Dank. Die letzten Wochen fand ich wahnsinnig anstrengend, mental und emotional. Nun Feiertag. 




Ich sitze in meinem geliebten Giebelzimmer. In unserer eigenen Wohnung, welche wir seit bald einem Jahr bewohnen. Das Fenster ist offen. Es dringen Vogelstimmen und Kinderlärm zu mir herein (ein Grund für den Umzug war, aus der Stadt rauszukommen und diese Entscheidung war so so gut, in Corona-Zeiten umso mehr). Es ist warm. Die tiefstehende Abendsonne scheint durch die großen Giebelfenster und streichelt meinen Arm.

Ich höre Musik und lasse meine Gedanken schweifen. Endlich ist die Ruhe in mir drin eingekehrt, die ich in den letzten Wochen so dringend gebraucht habe. Da ist nur noch mein Atem, die Wärme, die Vögel. Mein Kopf ist angenehm leer. Es fließt. Endlich fließt es.

Wo ist der Unterschied zu vorher?
Ich habe frei. Ich habe aufgehört zu denken, was ich noch alles tun müsste. Ich habe mich heute einfach treiben lassen. Und doch Sachen getan. Einige wenige. Langsam. Ich habe gemalt. Aquarell. Und dann darauf gekritzelt. Einfach drauf los. Random. Den Impuls gab mir ein Youtube-Video, das erfreulicherweise in meinen Feed gespült wurde: "Could doodling help you relieve stress?" YES, YES, YES.




Freiheit ist nämlich, wenn man sich morgens fragt, was man wohl tun wird. 
Zwang ist, wenn man es weiß. 

Harry Rowohlt



Ist das eine Rückkehr in diesen Blog? Vielleicht.
Aber wenn, dann mehr random.
Einfach schreiben.
Einfach fließen lassen.
Leicht.
Ich brauche gerade einfach Leichtigkeit.

...

Samstag, 8. Dezember 2018

Why so serious?


Was ist das Leben doch komisch. Man wird erwachsen, lebt seinen Alltag und tut die Dinge, die man tun muss. Da sind Pflichten und so verdammt viele Sorgen. Was passieren könnte, woran man denken müsste und so weiter. Langsam aber sicher, beginnt sich das Leben wie eine Bedrohung anzufühlen. Gefahren müssen antizipiert werden, Risiken ausgeschlossen, Versicherungen abgeschlossen werden. Alles soll bitte schön reibungslos und nach Schema F erfolgen. Von der Schule über das Büro ins Grab. 

Darüber ist das Leben etwas ganz schön ätzendes geworden. Wir bewegen uns wie Roboter durch diese schöne Welt. Wir haben Angst vor diesem und jenem. Wir wollen nichts falsch machen. Und es gibt nie genug Zeit, um alles zu schaffen, was man tun müsste. Am liebsten würde ich mich nur noch ausruhen. 


STOP! 

Ich habe nur ein Leben. Und das ist so wunderschön. Wenn ich es zulasse!
Schluss mit Automatikmodus. Schluss mit unliebsamen Routinen. Schluss mit Angst. Schluss mit dem Gefühl, dass es keinen Anfang und kein Ende gibt.


Das Leben könnte doch genauso gut ein Abenteuer sein. Etwas auf das ich neugierig bin. Etwas Neues. Eine Sache, die mich herausfordert, die ich bestehen muss und auch bestehen kann. Und selbst wenn etwas schief geht, ist es nicht so schlimm, denn schon das Abenteuer an sich, die Spannung war ein Gewinn. Voller Übermut stürze ich mich also ins Leben und frage mich, was wohl hinter der nächsten Ecke sein wird. Ob es etwas lustiges ist? Oder etwas an dem ich wachsen kann? 


Wie komme ich auf all diese Gedanken? Ich war heute im Wald spazieren. In der Dämmerung. Bei Wind und etwas Regen. Es fühlte sich unerhört und nervenkitzelnd an. 
Ob ich es wohl schaffe, den Weg zurück zu finden, wenn es immer dunkler wird? Das laute Geheul des Windes und das Blätterrauschen machen mir keine Angst! Huh, was war das für ein Geräusch?  
Grinsend vor kindlicher Aufregung lief ich immer schneller durch den Wald. Was für ein Abenteuer! Und was für ein schönes Gefühl, die Lichter der ersten Häuser zu sehen. 

Sonntag, 8. Juli 2018

Ohne Schweiß zum Preis - kein Scheiß!

Ich und Sport. Ich und Bewegung. Eine Geschichte voller Schweiß, Tränen und nun einer Erkenntnis! Eigentlich ist diese Erkenntnis auch gar nicht so ganz neu, aber wie das so ist wenn davor ein mächtiger Glaubenssatz stand, dann kann so eine Erkenntnis auch wieder in einer staubigen Ecke des Bewusstseins wandern.

Highway to Erleuchtung

Also, ich mache es kurz: 
Der Glaubenssatz "Ohne Schweiß kein Preis" ist falsch. Stimmt nicht. Es muss nicht super anstrengend sein. Es muss keine Qual sein. Ein bisschen Bewegung reicht völlig aus. Auch ohne Schweiß und Tränen kommt man vorwärts. Langsamer, aber viel eleganter und vor allem dauerhafter.

Denn was das richtig fiese an diesem Glaubenssatz ist, er spornt einen nicht zu Höchstleistungen an (zumindest mich nicht), nein, er hält einen davon ab, überhaupt über längere Zeit an dem Thema Bewegung dran zu bleiben. Ja, Bewegung ist etwas wichtiges. Es gehört zum Leben dazu. Es tut gut (auch ein Teil meiner Erkenntnis). Also rafft man sich zum 180. Mal auf, jetzt endlich regelmäßig und so richtig Sport zu treiben. Man macht sich einen Plan. Und weil es ja was bringen soll, nicht nur so larifari, wird es ein schweißtreibender Plan. So, das musst du nun machen, keine Ausreden und keine Müdigkeit vortäuschen!
Ich weiß ja nicht, wie es bei Euch so ist, aber egal wie groß meine Motivation ist, das wird auf Dauer einfach nichts. Schweiß und Anstrengung ist einfach zu abschreckend. Und nur so ein bisschen Bewegung, ach dann kann ich es ja gleich lassen, denn "Ohne Schweiß kein Preis".

Haaaaa, falsch!

Vor einiger Zeit habe ich das Yoga für mich entdeckt. Und wie ich es für mich entdeckt habe. Ich habe es richtig gefeiert. Bewusste Bewegungen, Atmen, mal weichere und mal kräftigere Bewegungen, ganz nach meiner Lust und Laune. Und das ganze einfach für mich alleine zuhause (Competition turnt mich einfach total ab), jederzeit ab auf die Matte.
(An dieser Stelle ein mega Dankeschön an Frau Hahaell für das Erwähnen des Youtube-Kanals von Mady Morrison. Und natürlich an Mady. Der Kanal ist einfach so klasse. Ich fühle mich als Anfänger und Sportphobiker so gut und liebevoll aufgehoben. Für solche Sachen liebe ich das Internet heiß und innig <3 ).

Also habe ich Yoga gemacht. Und es hat mir gefallen. Ich fühlte mich danach gut. Ich hatte keine Rückenschmerzen mehr. Ergo habe ich einen Plan gemacht. Ich will jeden Tag Yoga machen. Nach dem Aufstehen die Warm Up-Routine und zwei bis drei mal die Woche noch eine weitere Sequenz. Mindestens. Eine zeit lang hat das ganz gut geklappt. Zumindest die Runde direkt nach dem Aufstehen.

Aber dann hat sich wieder der Glaubenssatz breit gemacht. Aber es muss doch anstrengend sein. Was du machst ist zu wenig. Du musst mehr machen. Darauf hatte ich dann aber wieder keine Lust, Anstrengung ist doof. Also landete ich wieder bei fast null Yoga. Meeeeh, verdammt! Warum schafft es dieser dusselige Glaubenssatz mir eine gute und schöne Sache kaputt zu machen?

Heute habe ich mich auf die Matte gestellt. Erst Warm Up-Routine, danach 6 Sonnengrüsse. Ich habe Urlaub, jetzt muss das doch mal wieder drin sein, dachte ich mir. Wird wahrscheinlich etwas anstrengend, weil du schon so lange nicht mehr dran warst, aber egal. Ich habe heute schon alle To Dos erledigt, ich kann mich jetzt beim Sport auspowern.

Was soll ich sagen. Als ich vor etwa 6 Monaten mit dem Yoga anfing, war das oben genannte Programm echt anstrengend für mich. Ich kam ordentlich aus der Puste und echt ins Schwitzen. Beim herabschauenden Hund musste ich meistens kurz zwischendurch absetzen. Und jetzt, nach einigen Wochen mit so gut wie keinem Yoga habe ich das Programm einfach durchgezogen. Mein Puls ist etwas erhöht, aber ich habe nicht einen Tropfen Schweiß auf der Stirn.

Was schließen wir daraus? Auch mit kleinen nicht anstrengenden Schritten und sogar großen Pausen erzielt man Fortschritte. Und das macht Spaß! 

Ohne Schweiß zum Preis - kein Scheiß! 

Das will ich mir nun merken. Damit ich jetzt lächelnd und freudig am Yoga dran bleibe. Jeden Tag ein bisschen. Oder jeden zweiten. Es wirkt! 

Montag, 15. Januar 2018

Ein Servicebeitrag: Goldene Milch

Leute, ich hab es ja nicht so mit Superlativen und Trends. Aber ich habe da einen Tipp, den ich gerne teilen möchte. Und zwar geht es um ein Getränk, dass nicht nur lecker schmeckt und wärmt, sondern dem auch ein paar sehr förderliche Eigenschaften für unsere Gesundheit nachgesagt werden.

Es ist die "Goldene Milch" oder Curcuma Latte - das Trendgetränk 2016 (laut Internetrecherche, da sieht man mal, wie sehr ich hinterherhinke ;-) ). Nun, wie das so ist bin ich eben auch irgendwann über diesen Trend gestolpert. Erst konnte ich mir nicht vorstellen, dass ein Getränk aus diesen Zutaten gut schmecken soll. Aber die förderlichen Eigenschaften von Kurkuma haben mich neugierig gemacht und so habe ich das Ganze einfach mal ausprobiert.


Die förderlichen Eigenschaften sind (u. a.?): 

  • Stärkung des Immunsystems 
  • Hilfreich bei Entzündungen. Es wird auch gerade im Zusammenhang mit Reizdarm-Syndrom oder chronischen Auto-Immun-Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Culitis Ulcerosa genannt.
  • Unterstützung des Fettstoffwechsels 
  • Es soll wohl auch bei Krebserkrankungen helfen und 
  • Entgiftend und verjüngend wirken (Freie Radikale, you know)
Wie bereitet man goldene Milch zu? 
Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder kocht man aus frischem Kurkuma, frischem Ingwer (oder auch jeweils in Pulverform) und Wasser eine Paste, welche man einige Tage im Kühlschrank aufbewahren kann. Man gibt dann etwas der Paste in heiße Milch. Oder man gibt die Zutaten direkt in warme Milch.

Ich bevorzuge die zweite Variante, da ich das easy peasy in meinem Induktionsmilchschaumkocher (z. B.) zubereiten kann. Und der Milchschaum ist dann schon inklusive, wenn ich das will. 
  1. Milch für eine Tasse in den Milchschäumer geben (ich verwende akuell Mandelmilch, da ich auf Kuhmilch verzichten möchte) 
  2. 1 EL Kurkumapulver
  3. 1 TL Ingwerpulver 
  4. 1 TL Kokosöl 
  5. 1 Prise gemahlener schwarzer Pfeffer (das Kokosöl und der Pfeffer verstärken die Wirkung den Kurkumas nochmals) 
  6. Süßung nach Geschmack (ich verwende derzeit Birkenzucker) 
  7. optional: Etwas Zimt
  8. Milchschäumer einschalten
Je nachdem welches Rührrädchen ich verwende, erhalte ich dann nur aufgewärmte Milch aus meinem Milchaufschämer oder eben aufgeschäumte Milch. 

Der Milchaufschäumer ist auch super, um bis zu zwei Tassen Kakao zuzubereiten - ohne Einbrennen. Und nach Gebrauch geht das Teil der Becher einfach in die Spülmaschine! Ich liebe es!



Und? Wirkt es?
Das ist natürlich eine gute Frage. Also, ich trinke nun seit etwa einem dreiviertel Jahr gelegentlich Goldene Milch. Und mir geht es körperlich ganz gut. Wobei ich auch sehr viele andere gesundheitliche Dinge in Angriff genommen habe. Aber immerhin war ich im gesamten Herbst und Winter nicht erkältet - bis es mich jetzt in der ersten Januarwoche doch erwischt hat. Das ist für mich sehr untypisch. Normalerweise kämpfe ich ständig mit kleinen Infekten herum. 
Im besten Fall hat die goldene Milch also meine Abwehrkräfte tatsächlich gestärkt, im schlechtesten Fall hat es nicht geschadet. 

Achso, aber das wichtigste: Es schmeckt! Zumindest mir. Natürlich ist der Geschmack von Kurkuma schon ein bisschen gewöhnungsbedürftig, aber insgesamt mag ich die goldene Milch sehr. Vor allem im Winter, denn sie wärmt herrlich. Außerdem macht sie gute Laune, vor allem mit Milchschaum ;-)! 

Da ich jetzt im Januar - und vielleicht auch noch länger, mal sehen - neben Milchprodukten auch unter anderem auf Kaffee verzichte, werde ich mich auf die goldene Milch zurückbesinnen, bzw. sie wird öfter auf meinem Speisezettel landen. Dass ich das Kofein eigentlich gar nicht benötige, habe ich schnell gemerkt. Aber die kleinen Rituale, die Gewohnheiten, die Momente zu denen die Tasse Kaffee gehört, die sind schon etwas herausfordernder. Hier möchte ich nun eine bewusstere Entscheidung treffen. Die goldene Milch kann mein Bedürfnis nach einer Auszeit mit Heißgetränk doch genauso gut stillen. 


Vielleicht ist goldene Milch ja auch etwas für euch und ihr wollt es einmal ausprobieren? 
Wohl bekomm's! 

Sonntag, 17. Dezember 2017

Simplify Christmas

Weihnachten! 
Als Kind war das eine wahre Wonne. Die Vorfreude, die Adventszeit mit Kerzen und Süßigkeiten. Und dann der Heilige Abend mit den Geschenken. Diese Magie aus Kindertagen, sie wird nie wieder zurück kommen (in abgeschwächter Form vielleicht, wenn man selbst Kinder hat?). 
Was ich mir als Erwachsene aber dennoch von Weihnachten erhoffe ist Stille, Entschleunigung und Besinnung, im unreligiösen Sinne, eine Besinnung auf mich, mein Leben, meine Lieben, auf das was wichtig ist. 

Dieser Ruhe steht jedoch - gerade in der heutigen Zeit - einiges Entgegen. Volle Innenstädte, Konsumterror, lärmende Weihnachtsmärkte. Nein, ich bin kein Kulturpessimist, aber häufig ist mir das alles einfach zu viel! Ich finde, es geht auch anders. Weniger ist in vielen Fällen nicht weniger, sondern eben auch mal mehr.

Über die Jahre habe ich einige Dinge bezogen auf Weihnachten angepasst - und will es noch tun - um ein für mich schönes Weihnachten zu feiern. Dabei will ich absolut nicht dogmatisch sein. Aber Dinge zu tun, weil alle sie tun oder weil man es eben so macht, das widerstrebt mir! 


Vielleicht ist ja das ein oder andere Interessante für Euch bei meinen Anregungen dabei:

Der frühe Vogel 
Eine Sache, die ich immer schon gemacht habe, um nicht in Stress zu geraten und womöglich noch am 23.12. durch eine vollgestopfte Innenstadt hetzen zu müssen, ist es möglichst früh mit der Geschenkbeschaffung anzufangen. Wann? Ich fange meist schon im August/September, also eigentlich nach dem Sommerurlaub damit an. Manches mal habe ich mir auch schon im Vorfeld Notizen gemacht, wenn ich im Gespräch mit jemandem auf ein für ihn passendes Geschenk gekommen bin. Und dann im Herbst fange ich eben nach und nach an, mir intensiver Gedanken über Geschenkoptionen zu machen und diese bei Gelegenheit, wenn ich sowieso schon in der Stadt bin, zu besorgen.
Man sollte sich nur gut merken, für wen man schon etwas besorgt hat. Ich spreche aus eigener Erfahrung... ;)

Zeit statt Zeug 
Es gibt hier doch diese Statistik, jeder deutsche Haushalt enthält 10.000 (?) Gegenstände. Irgendwann ist einfach der Punkt erreicht, wo man diese Zahl nicht mehr unbedingt vergrößern muss. Man hat einfach schon alles. Und seit man nicht mehr Kind ist und sein Geld selber verdient, kauft man sich die Sachen, die einem fehlen in der Regel zeitnah selbst. Da ist es ratsamer, statt einer Sache, von der man nicht hundertprozentig weiß, ob der andere sie benötigt oder Freude daran haben wird, lieber Zeit zu schenken. Denn im Gegensatz zu Materiellem ist Zeit in unserer Zeit wirklich Mangelware.
Das kann ein gemeinsamer Spiele-/Kochabend sein, ein Kino-/Konzert-Theaterbesuch, eine Einladung ins Restaurant oder man schenkt Mutti endlich mal richtig viel Zeit (und Nerven!), um den Dachboden zu entrümpeln (was könnte wertvoller sein?).
Mehr Ideen gibt es auf https://www.zeit-statt-zeug.de/de.

Genuss-Geschenke
Eine andere Antwort auf die Frage "Was soll ich schenken", könnte es sein, statt eines Gebrauchs- einen Verbrauchsgegenstand zu schenken, sprich, etwas das nach der Verwendung nicht mehr da ist. Somit erhöht sich auch nicht die Anzahl der Dinge in der Wohnung, die man abstauben muss.
Viele neigen ja dazu, an sich selbst zu sparen (ja, ich spreche von mir selber) und gerade dann ist eine hochwertige Bodylotion, ein feines Badeöl, ein richtig leckerer Schinken, handgeklöppelte Schokolade, der zehn Jahre gereifte Whisky, etc. sicher etwas, was denjenigen sehr freuen wird. Und alle andere, die gerne genießen auch. Also, ich würde mich auf jeden Fall sehr über einen ordentlichen Freßkorb freuen.

Support your local dealer 
Ich gebe es offen zu, ich kaufe gerne online ein. Es ist irgendwie das Gefühl, dass die Auswahl einfach unbegrenzt ist und man alles mit nur einem Mausklick haben kann. Wenn man in die Stadt fährt, könnte es ja sein, dass es das was man will nicht gibt oder es gerade ausverkauft ist. Aber - *gutmenschenkeuleschwing* - wenn man nur noch Online kauft und der Einzelhandel vor Ort ausstirbt, dann entwickelt sich die Innenstadt in eine öde Wüste. Und das will ich ja auch nicht!  Außerdem, die armen Paketboten! Und die mit Paketautos zugeparkten Straßen! Und die armen selbstständigen oder berenteten Nachbarn, die immer die Pakete für das ganze Haus annehmen müssen! 
Also, lieber mal den kleinen Laden um die Ecke unterstützen. Auf geht es zum inhabergeführten Buchladen, zum antiquierten Feinkostladen, zum ausgewählten Spirituosenladen!


Selber machen oder Gebrauchtes 
Klingt irgendwie wie ein Tabu, oder? Mutti was selber Gemachtes schenken, das ging als Kind. Aber jetzt noch? Und etwas Gebrauchtes schenken, oh Gott oh Gott! Andererseits, zählt bei einem Geschenk nur der Geldwert, oder geht es auch um den Gedanken, den man sich dabei gemacht hat?
Meine Omi hat von mir ja seit Jahren immer einen Kalender mit Fotos von mir (von mir gemacht, nicht mit mir drauf) bekommen. Weil ich dachte, dass es sicher schön für sie ist, jeden Tag auf meine Bilder zu gucken, bzw. allen Pflegern im Pflegeheim zu erzählen, dass diese Bilder ihre begabte Enkelin geschossen hat. ;) 
Richtig gefreut habe ich mich dann, als meine Tante mir, nachdem meine Oma dieses Jahr leider von uns gegangen ist, gesagt hat, dass sie den diesjährigen Kalender zu sich nach hause mitgenommen hat und meine Oma in dieser Geschenketradition gerne beerben möchte. Nichts leichter als das! 
Und auch sonst bekommt meine Familie - teilweise auf ausdrücklichen Wunsch - Selbstgenähtes von mir geschenkt. Dieses Jahr werden erstmals auch gebrauchte Geschenke auf dem Gabentisch liegen. Nur weil etwas nicht neu ist und jemand es nicht mehr haben wollte, heißt das ja nicht, dass jemand anderes sich nicht darüber freuen wird. 

Muss es immer ein Weihnachtsbaum sein? 
Ja, Weihnachtsbäume sind sehr schön. Und sie gehören einfach zu Weihnachten dazu. Und es ist eine tolle Tradition, sie im Kreis der Familie zu schmücken (wobei, wenn ich da an die gestressten Weihnachtsbaum-Kauf- und Schmück-Aktionen in meiner Familie denke... :D). Aber ich lebe nun man in einer Zweier-Beziehung, habe (noch) keine Kinder und bin an Weihnachten nicht unbedingt zuhause. 
Und da ist es irgendwie nicht ganz so sinnvoll, einen Baum, der drei/vier Jahre gewachsen ist, zu fällen, in die Wohnung zu stellen, wenige Tage Freude daran zu haben und ihn spätestens am zweiten Januar, weil man endlich das Neue Jahr starten will, oder das Teil schon nadelt wie Sau, wegzuwerfen. Finde ich zumindest. Ich finde auch, dass es keine Option ist, bereits am 3. Advent einen Baum aufzustellen, damit man noch unterm Baum sitzen kann, bevor man am 24.12. heim zu Mutti fährt. 
Die letzen Jahre habe ich Ilex-Zweige mit ein wenig Weihnachsdeko behängt. Dieses Jahr habe ich am Wegesrand einen abgebrochenen Ast eingesammelt, zuhause aufgehängt und mit Lichterkette und Kugeln behängt. Beides ganz schöne Alternativen in meinen Augen. Weniger Arbeit macht es auch. 

Pflichtveranstaltung unterm Weihnachtsbaum? 
Wie schon gesagt, ich lebe ohne Kinder in einer Zweierbeziehung. Sowohl meine, als auch die Eltern meines Mannen sind geschieden. Meine Schwester hat die gleiche Situation mit ihrem Mann. Großeltern leben teilweise weit weg. Da kommt ganz schön viel zusammen, wenn man alle mal an Weihnachten besucht haben will. So viele Tage sind es ja gar nicht. Und dann die vielen Kilometer! 
Bevor man sich an Weihnachten non stop ins Auto setzt, um von einer, von viel Essen dominierten Pflichtveranstaltung zur Nächsten zu hetzen, macht es ja vielleicht Sinn mal kurz darüber nachzudenken, ob das alles wirklich sein muss. Die Straßen sind gerade an Weihnachten voll und die Menschen, die man Weihnachten besuchen möchte, haben ebenfalls viele andere Menschen, die das auch tun wollen. Freut sich Oma nicht vielleicht mehr, wenn man die Situation mit ihr bespricht und sie dann in aller Ruhe, wenn sich die Besuchsströme wieder verlaufen haben, im Januar besucht und man sich richtig aufeinander einlassen kann? 

Yulklapp
Eine Sache, die ich meiner Familie gerne für das nächste Jahr vorschlagen möchte, ist Yulklapp. Also Wichteln. Jeder zieht einen Namen aus dem Topf und beschenkt dann nur diese eine Person. Man selbst bekommt dann natürlich auch nur ein Geschenk. Der Vorteil daran ist aus meiner Sicht, dass man nicht viele, sondern nur ein Geschenk besorgen muss. Man kann sich so viel mehr Gedanken machen, womit man das Leben dieses einen Menschen bereichern könnte. Außerdem ist das Budget größer. Anstatt allen irgendwelchen Killefitt zu schenken, damit man was geschenkt hat, kann man einer Person eine größere Sache schenken, mit der die Person dann auch wirklich was anfangen kann. 
Ich bin mal gespannt, was meine Familie von dieser Idee hält! Das Ganze muss natürlich im Vorfeld etwas abgestimmt werden. In welchem Kreis yulklappt man? Legt man eine Budgetgrenze fest? Und dann muss man irgendwann mal die Auslosung der Namen veranstalten - hier eignet sich wahrscheinlich ein Geburtstag im Sommer/Herbst ganz gut, wenn sich sowieso alle treffen. 
Also, ich hoffe das klappt! 



Wow, das waren ja doch eine ganze Reihe von Anregungen. Ist etwas für Euch dabei? Oder handhabt ihr das ein oder andere ähnlich wie ich? Wenn ihr noch weitere Ideen habt, würde ich mich ebenfalls freuen, das zu erfahren. 

Dann bleibt mir nur noch, Euch eine entspannte und schöne Weihnachtszeit zu wünschen! 
Macht es gut!