Highway to Erleuchtung |
Also, ich mache es kurz:
Der Glaubenssatz "Ohne Schweiß kein Preis" ist falsch. Stimmt nicht. Es muss nicht super anstrengend sein. Es muss keine Qual sein. Ein bisschen Bewegung reicht völlig aus. Auch ohne Schweiß und Tränen kommt man vorwärts. Langsamer, aber viel eleganter und vor allem dauerhafter.Denn was das richtig fiese an diesem Glaubenssatz ist, er spornt einen nicht zu Höchstleistungen an (zumindest mich nicht), nein, er hält einen davon ab, überhaupt über längere Zeit an dem Thema Bewegung dran zu bleiben. Ja, Bewegung ist etwas wichtiges. Es gehört zum Leben dazu. Es tut gut (auch ein Teil meiner Erkenntnis). Also rafft man sich zum 180. Mal auf, jetzt endlich regelmäßig und so richtig Sport zu treiben. Man macht sich einen Plan. Und weil es ja was bringen soll, nicht nur so larifari, wird es ein schweißtreibender Plan. So, das musst du nun machen, keine Ausreden und keine Müdigkeit vortäuschen!
Ich weiß ja nicht, wie es bei Euch so ist, aber egal wie groß meine Motivation ist, das wird auf Dauer einfach nichts. Schweiß und Anstrengung ist einfach zu abschreckend. Und nur so ein bisschen Bewegung, ach dann kann ich es ja gleich lassen, denn "Ohne Schweiß kein Preis".
Haaaaa, falsch!
Vor einiger Zeit habe ich das Yoga für mich entdeckt. Und wie ich es für mich entdeckt habe. Ich habe es richtig gefeiert. Bewusste Bewegungen, Atmen, mal weichere und mal kräftigere Bewegungen, ganz nach meiner Lust und Laune. Und das ganze einfach für mich alleine zuhause (Competition turnt mich einfach total ab), jederzeit ab auf die Matte.
(An dieser Stelle ein mega Dankeschön an Frau Hahaell für das Erwähnen des Youtube-Kanals von Mady Morrison. Und natürlich an Mady. Der Kanal ist einfach so klasse. Ich fühle mich als Anfänger und Sportphobiker so gut und liebevoll aufgehoben. Für solche Sachen liebe ich das Internet heiß und innig <3 ).
Also habe ich Yoga gemacht. Und es hat mir gefallen. Ich fühlte mich danach gut. Ich hatte keine Rückenschmerzen mehr. Ergo habe ich einen Plan gemacht. Ich will jeden Tag Yoga machen. Nach dem Aufstehen die Warm Up-Routine und zwei bis drei mal die Woche noch eine weitere Sequenz. Mindestens. Eine zeit lang hat das ganz gut geklappt. Zumindest die Runde direkt nach dem Aufstehen.
Aber dann hat sich wieder der Glaubenssatz breit gemacht. Aber es muss doch anstrengend sein. Was du machst ist zu wenig. Du musst mehr machen. Darauf hatte ich dann aber wieder keine Lust, Anstrengung ist doof. Also landete ich wieder bei fast null Yoga. Meeeeh, verdammt! Warum schafft es dieser dusselige Glaubenssatz mir eine gute und schöne Sache kaputt zu machen?
Heute habe ich mich auf die Matte gestellt. Erst Warm Up-Routine, danach 6 Sonnengrüsse. Ich habe Urlaub, jetzt muss das doch mal wieder drin sein, dachte ich mir. Wird wahrscheinlich etwas anstrengend, weil du schon so lange nicht mehr dran warst, aber egal. Ich habe heute schon alle To Dos erledigt, ich kann mich jetzt beim Sport auspowern.
Was soll ich sagen. Als ich vor etwa 6 Monaten mit dem Yoga anfing, war das oben genannte Programm echt anstrengend für mich. Ich kam ordentlich aus der Puste und echt ins Schwitzen. Beim herabschauenden Hund musste ich meistens kurz zwischendurch absetzen. Und jetzt, nach einigen Wochen mit so gut wie keinem Yoga habe ich das Programm einfach durchgezogen. Mein Puls ist etwas erhöht, aber ich habe nicht einen Tropfen Schweiß auf der Stirn.
Was schließen wir daraus? Auch mit kleinen nicht anstrengenden Schritten und sogar großen Pausen erzielt man Fortschritte. Und das macht Spaß!
Ohne Schweiß zum Preis - kein Scheiß!
Das will ich mir nun merken. Damit ich jetzt lächelnd und freudig am Yoga dran bleibe. Jeden Tag ein bisschen. Oder jeden zweiten. Es wirkt!